Reiten und Springen

Den Kurgast ereilt seit Mittwoch eine neue Attraktion; die Saale -Aue hat sich auf der Höhe des Flughafens in einen riesigen Campingplatz mit rollenden Perdeställen verwandelt. Es findet das Racozy-Turnier statt, an dem bis Sonntag 619 Pferde und 250 Reiter teilnehmen. Es wird quasi von mogens 7.30 Uhr bis in den Abend gesprungen, dessurgeritten oder gefahren.

…………..Catwalk Flash, Chamberlain 24, Cairo 22, Zamiro 11, Al Capone 149, Zita W.; Zserbo, Scarlet 106, Condor 4040,Bonita z, Cajoleur 3, Capalavaro, Caprice 395, Castello 83, Celine 118, Charming Harmony, Florida Z, Gajana 19, Grand Giselle 2, Great Pleasure 11, Livios, Ricarda 185, Tabaluga 6, Westlife, Chaplin 60, Cinderella 451, Eldorado 134, Dark debo, Dark Charly, Enrico 260, Escada E2, Espania 15, Jamboree B, Jaminga, Kondor 153, Chargos, Atlantic Dream 3, Kemal 3, Lady Laeticia, Lilliput 8, Lissabon 42, Märchenhofs Albolitt ……….

Am Mittwoch ab 10.30 habe ich meine Premiere als Zuschauerin, bei der Springprüfung Klasse „L“ für leicht. Auf der Tribüne neben mir 5 rümänische Frauen und eine mit Ehemann (geschätzt zwischen 40 und 60 Jahren alt). Sie arbeiten in Kissingen und es sei ihr Urlaub sagen sie mir, und sie unterhalten sich jedes Jahr damit, das Turnier zu verfolgen. Auf dem Programm notieren sie die Wertungen, haben sich Getränke mitgebracht und empfehlen mir die Wildschweinbratwurst zu essen. Die Damen haben ein Fernglas dabei und kommentieren die Reiter; bekannte Familie, die haben ein Gestüt…. Leise Musik, poppig im Hintergrund- anscheinend im Takt auf den Galopp abgestimmt. in der Klasse „L“ sind viele Reiter aus der Region, aber auch ausländische Reiter/-innen, aus Russland (2), aus der Schweiz, aus Österreich und zwei Reiter +/-in aus Israel. Begleitet von einer Fanfare erfolgt die Siegerehrung, es werden den Pferden goldene und farbige Kokarden angeheftet.

Am Donnerstag, abends, ist das Ganze dann beim Schwierigkeitsgrad „S“ angekommen. Es sind Hobbyreiter, aber mehr die ‚alten‘ Hasen. Bei den Zuschauern ist die Stimmung entspannt sommerlich, familier mit Bier, Radler und deftigen Gerichten. Ein Wind kommt auf und es wird ein schöner Sommerabend im Freien zugebracht.

Aus der letzten Woche grüßt die Badereisende und bedankt sich für die vielen lustigen und unterhaltsamen Kommentare.

2 Responses to “Reiten und Springen”

  1. Hier an der Heimatfront sind die Sonderangebote interessant. Beispielsweise gibt es bei LIDL seit Donnerstag „Grüntee mit Litschigeschmack“, Yogurt mit Erdbeer UND Aloe Vera, und Real Komma Strich bietet für 1,89 ein „Sommerloch, jedes 500 g Stück 1, 89 – nur im August erhältlich“, da es „frisch aus der Hausbäckerei“ kommt, denke ich mal, es ist ein Brot, so eine Art Baguette-Ring, wenn ich recht sehe. Auch „Müller Drink Fructiv“ finde ich instruktiv. Und was muß ich mir unter „Garnier Bodyrepair“ oder „Bodyurea“ vorstellen? Das hört sich an, als wär jemand mit einer akuten Leguminose in der Klinik eingeliefert worden. Im Uni-Center hat dafür der Perser, der sein Lokal „Sorento“ nennt (mit 1 r, vielleicht ist das aber auch ein iranischer Badeort?) jetzt ebenso wie Wolfs BioBäckerei Tische rausgestellt, und ein ständiges Mittagsmenü, das Montags „Hänschenfleisch“ vorsieht. Das Vanilleeis in diesem REWE-Prospekt heißt sage und schreibe „Plombir“, hört sich schon nach leisem Widerwillen des Zahnklempners an, oder? Tschibo („Jede Woche eine neue Welt“) bringt zur Olympiade den Slogan „Es werde Asia!“, was da angeboten wird – Kühlgel gegen Insektenstiche, Börse mit 2-geteiltem Münzfach und eine Tunika aus leichter „Baumwoll-Modal-Qualität“ – tragen schlitzäugige Modals, pardon Models zur Schau, wirkt aber sonst nicht wie exotische Seidenkimonos…

  2. Heute hatte ich auch ein schönstes Ferienerlebnis, ich hab mir eine (kostenlose) Führung durch die „Archäologische Zone“ um das Kölner Rathaus genehmigt, man mußte sich anmelden und beim Pförtner eine Teilnahmekarte abholen, die Führungen sind inzwischen ausgebucht. Das ist schon eine tolle Sache, das Prätorium unter dem Rathausplatz und dann die Ausgrabungen der alten Synagoge mit den vielen Details, dieser einzigartige Kontext ist gefährdet, wenn nicht sofort eine Schutzwand darüber gebaut wird, und auch die Glaspyramide ist schädlich für die Mikwe daneben, weil das „lebendige Wasser“ an der Glaswand Niederschlag bildet und der Stein mit der ZEit verbröselt. Im Wesentlichen kam heraus, daß die Synagoge weit älter ist als bisher angenommen, wahrscheinschlich schon um 400 n. Chr., außerdem gab es eine Thora-Lesekanzel, die vermutlich Dombaumeister (!) für die Juden gemacht haben, es sind 200 neue Einzelfragmente aufgetaucht und man wird sie daraus rekonstruieren. Eine Frauensynagoge mit Sichtröhren war neben der Synagoge, die ihrerseits in der Apsis des Prätoriums erbaut wurde. Im Spanischen Bau des Rathauses sind sämtliche Teilnehmer des Architekturwettbewerbs ausgestellt, und der Preisträger ist nicht unbedingt der Beste. Es war auch eine sehr gute Führung von Dr. Till Busse, ein Name, den man sich merken sollte, der könnte auch mal die Varnhagen Gesellschaft führen, denke ich. Natürlich gab es die typische Begleiterscheinng, eine Teilnehmerin, sie und ihr Mann hatten keine Tickets und durften daher nicht mit ins Prätorium, schimpfte auf alles und machte sich wahnsinnig wichtig, sie hatte es in Tips & Termine des Stadtanzeiger gelesen und da stand nichts von anmelden. Alles andere hat sie natürlich mitgucken dürfen. Inzwischen sind alle Termine ausgebucht, aber wenn man sich anschließt und jemand ist nicht gekommen, kann man vielleicht noch ein Ticket erben, jedenfalls war die Fürhung hochinteressant und eins ist sicher, in zehn Jahren sieht der Platz vor dem Rathaus (auch darüber gab es interessante Aufschlüsse) ganz anders aus als jetzt, er wird bebaut sein, so oder so, die Frage ist nur, ob das Jüdiche Museum dazukommt oder nicht.

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